Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ideenwettbewerb

Ideenwettbewerb am Charles-Tanford-Proteinzentrum

Hintergrund des Ideenwettbewerbs im Rahmen des Transferlabors

Klimaneutralität stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar und betrifft alle Bereiche der Gesellschaft – besonders die Wissenschaft, deren Erkenntnisse oft grundlegende Impulse für nachhaltige Entwicklungen liefern. Das Charles-Tanford-Proteinzentrum verfügt über ein breites Spektrum an Wissen und Fachkompetenz. Wissenschaftler*innen, Studierende und Mitarbeitende hier sind durch ihre Studienarbeiten, Dissertationen und Forschungsprojekte bestens vertraut mit innovativen Konzepten und praxisorientierten Lösungen. Das übergeordnete Ziel des Ideenwettbewerbs war es daher, das Wissen der Mitarbeitenden zu nutzen und in kreative Ideen zu übertragen, um konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung und damit zur Reduktion von Treibhausgasen zu entwickeln.

Der Wettbewerb wurde im Rahmen des Projekts KlimaPlanReal der Martin-Luther Universität initiiert. Die Teilnehmenden waren eingeladen, Ideen und Vorschläge einzureichen, die dazu beitragen, den Energieverbrauch in Laboren, Büros und weiteren Arbeitsbereichen zu reduzieren. Der Wettbewerb bot somit nicht nur die Chance, aktiv an der Gestaltung einer klimaneutralen Arbeitsumgebung mitzuwirken, sondern eröffnete auch die Möglichkeit, das Zentrum als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Forschung und Lehre innerhalb der MLU zu etablieren.

Umsetzung des Ideenwettbewerbs

Nach Einreichung wählte eine Jury die besten Ideen aus. Die Jury setzte sich aus Ronny Hilscher (Abteilungsleiter der Abteilung 4 – Bau, Liegenschaften und Gebäudemanagement), Paul H. Schneider (Student, Mitglied des Transformationsteams), Prof. Dr. Dirk Vordermark (Prodekan für Struktur und Strategische Entwicklung, Stellvertretender Dekan der Medizinischen Fakultät), Prof. Dr. Markus Pietzsch (Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät I) zusammen. Für die Bewertung legte die Jury festgelegte Kriterien an, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Ideen sowohl praktikabel als auch wirkungsvoll sind. Zu diesen Kriterien gehörten: 

Einsparungspotential: Wie viel Energie lässt sich durch die Umsetzung der Maßnahme einsparen?
Verstetigungspotential: Wie gut lässt sich die Maßnahme langfristig aufrechterhalten?
Kosten: Wie hoch sind die laufenden Kosten für die Maßnahme? Wie hoch sind die einmaligen Kosten der Maßnahme?
Auswirkungen: Wie stark sind die negativen und positiven Auswirkungen allgemein und auf die Mitarbeitenden im Proteinzentrum?
Hürden für die Umsetzung: Wie beeinträchtigend sind mögliche Hürden für die Umsetzung der Maßnahme? 

Die Vorschläge mussten Angaben zu ihrem Ziel, zur Beschreibung der Idee, zu geschätzten Kosten, zur Möglichkeit einer nachhaltigen Anwendung und zu eventuellen Umsetzungsbarrieren enthalten. Im Rahmen des Projekts KlimaPlanReal konnten Ideen mit einem Kostenrahmen von bis zu 5.000€ und einer Umsetzungszeit von maximal drei Monaten realisiert werden. Vorschläge, die diesen Rahmen überschritten, wurden in eine Ideensammlung aufgenommen, konnten jedoch nicht in die engere Wahl der Juryentscheidung aufgenommen werden. Die prämierten Ideen, die besonders hohen Nutzen für die Klimabilanz des Proteinzentrums versprachen, erhielten eine Förderung zur direkten Umsetzung. Diese Maßnahmen werden durch das Projekt KlimaPlanReal begleitet, sodass die Umsetzung optimal unterstützt und die Einbindung in den Forschungsalltag erleichtert wird.

Insgesamt soll der Ideenwettbewerb nicht nur einen aktiven Beitrag zur Klimaneutralität am Charles-Tanford-Proteinzentrum leisten, sondern auch als Inspiration für ähnliche Projekte an anderen Forschungseinrichtungen dienen. 

Ausgewählte Maßnahmen

Es wurden zwei Maßnahmen für eine Umsetzung vorgeschlagen, da beide Maßnahmen ähnlich gut von der Jury bewertet wurden. Außerdem unterstützt die Kombination aus einer verhaltensbasierten Maßnahme und einer technischen Maßnahme die übergreifenden Ziele des Projekts, das sowohl technische Effizienz als auch optimiertes Nutzer*innenverhalten fördert.

Nr. 1 – Probenlagerung in Ultratiefkühlgeräten

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Ultratiefkühlgeräte haben einen hohen Energieverbrauch. Bereits eine leichte Anpassung der Temperatur kann signifikant Strom sparen, da die Geräte weniger arbeiten müssen. Wird die Temperatur der Ultratiefkühlgeräte von -86°C auf -80°C angepasst, werden etwa 15% Energie eingespart und die Lebensdauer der Geräte verlängert. Leere Reservegeräte, die nur in Notfällen genutzt werden, können auf -60°C eingestellt werden. Außerdem sorgen regelmäßiges Enteisen und Reinigen der Türdichtungen für eine effizientere Nutzung und verringern den Energieverbrauch. Zur Unterstützung wird eine Sammlung von Tipps für die Nutzung der Kühlgeräte erstellt und an die einzelnen Arbeitsgruppen weitergegeben.

Nr. 2 – Einsatz programmierbarer Thermostate

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Herkömmliche Drehthermostate an Heizkörpern sollen durch programmierbare Thermostate ersetzt werden, die sich manuell einstellen lassen. Diese ermöglichen eine Anpassung der Heizung an die Nutzung jedes Raumes, wodurch Heizenergie gezielter und sparsamer eingesetzt wird. Durch die bewusste Wahl einer manuellen, nicht vernetzten Version entfallen Sicherheitsrisiken und zusätzlicher Energieverbrauch, der durch digitale Thermostate entstehen könnte. Die Bauabteilung prüft aktuell den Austausch in 62 Büros und 4 Besprechungsräumen. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Projekts KlimaPlanReal.

Ausblick 

Die Umsetzung der Maßnahmen wird von Abteilung 4 - Bau, Liegenschaften und Gebäudemanagement und der Projektkoordination von KlimaPlanReal unterstützt. Entgegen einer weitverbreiteten Annahme sind im Gebäude Behördenthermostate verbaut. Aktuell ist daher statt eines Austauschs der Thermostate, die Entfernung der Sperre zum Abdrehen der Heizungen geplant, was den Nutzer*innen ein Abschalten der Heizkörper bei längerer Abwesenheit ermöglicht. Die Erkenntnisse aus Transferlabor I werden in dieser Ideensammlung zusammengefasst. Teile dessen können als Grundlage für die Umsetzung von Energiesparvorhaben in weiteren Gebäuden dienen. Das Monitoring wird visualisiert und kontinuierlich vom Energiemanager überwacht. 

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Ideas contest at the Charles Tanford Protein Centre

Background to the Ideas Contest as Part of the Transfer Lab

Climate Neutrality is one of the greatest Challenges of our Time and affects all Areas of Society - especially Science, whose findings often provide fundamental Impetus for sustainable Developments. The Charles Tanford Protein Centre has a broad Spectrum of Knowledge and Expertise. Scientists, Students and Staff here are very familiar with innovative Concepts and practice-orientated Solutions through their Theses, Dissertations and Research Projects. The overarching Aim of the Ideas Contest was therefore to utilise the Knowledge of Employees and translate it into creative Ideas in order to develop concrete Measures to save Energy and thus reduce Greenhouse Gases.

The Contest was initiated as Part of the KlimaPlanReal project at Martin Luther University. Participants were invited to submit Ideas and Suggestions that would help to reduce Energy Consumption in Laboratories, Offices and other Work Areas. The Contest therefore not only offered the Opportunity to actively participate in the Design of a climate-neutral Working Environment, but also opened up the Possibility of establishing the Centre as a Pioneer in the Field of sustainable Research and Teaching.

Realisation of the Ideas Contest

Following Submission, a Jury selected the best Ideas. The Jury was made up of Ronny Hilscher (Head of Department 4 - Construction, Real Estate and Facility Management), Paul H. Schneider (Student, Member of the Transformation Team), Prof. Dr. Dirk Vordermark (Vice Dean for Structure and Strategic Development, Deputy Dean of the Faculty of Medicine), Prof. Dr. Markus Pietzsch (Dean of Faculty of Natural Sciences I). The Jury applied set Criteria for the Evaluation to ensure that the selected Ideas were both practicable and effective. These Criteria included:

Savings Potential: How much Energy can be saved by implementing the Measure?
Continuation Potential:: How well can the Measure be maintained in the long Term?
Costs:: How high are the running Costs for the Measure? How high are the one-off Costs of the Measure?
Effects: How strong are the negative and positive Effects in general and on the Employees in the Protein Centre?
Barriers to Implementation:How detrimental are possible Barriers to the Implementation of the Measure? 

The Proposals had to include Information on their Aim, a Description of the Idea, estimated Costs, the Possibility of sustainable Application and any Barriers to Realisation. As Part of the KlimaPlanReal Project, Ideas with a Budget of up to €5,000 and a maximum Implementation Period of three Months could be realised. Proposals that exceeded this Framework were included in a comprehensive Handout, but could not be shortlisted for the Jury's Decision. The winning Ideas, which promised particularly high Benefits for the Protein Centre's Carbon Footprint, received funding for direct Implementation. These Measures will be accompanied by the KlimaPlanReal Project, so that Implementation is optimally supported and integration into day-to-day Research is facilitated. 

Overall, the Ideas Contest should not only make an active Contribution to Climate Neutrality at the Charles Tanford Protein Centre, but also serve as Inspiration for similar Projects at other Research Institutions. 

Selected Measures

Two Measures were proposed for Implementation, as both Measures were rated similarly highly by the jury. In Addition, the Combination of a behaviour-based Measure and a technical Measure supports the overarching Aims of the Project, which promotes both technical Efficiency and optimised User Behaviour.

No. 1 - Sample Storage in Ultra-low Temperature Freezers

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Ultra-low Temperature Freezers have a high Energy Consumption. Even a slight Adjustment of the Temperature can save a significant Amount of Electricity, as the Appliances have to work less. If the Temperature of the Freezers is adjusted from -86°C to -80°C, around 15% Energy is saved and the Service Life of the Freezers is extended. Empty Reserve Appliances, which are only used in Emergencies, can be set to -60°C. In Addition, regular Defrosting and Cleaning of the Door Seals ensure more efficient Use and Reduce Energy Consumption. A Collection of Tips for using the cooling Appliances will be compiled and passed on to the individual Working Groups.

No. 2 - Use of programmable thermostats

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Conventional Rotary Thermostats on Radiators should be replaced by programmable Thermostats that can be set manually. These allow the Heating to be adapted to the Utilisation of each Room, which means that Heating Energy is used more specifically and economically. The deliberate Choice of a manual, non-networked Version eliminates the Safety Risks and additional Energy Consumption that could be caused by digital Thermostats. The Building Department is currently reviewing the Replacement in 62 Offices and 4 Meeting Rooms. Funding is being provided from the KlimaPlanReal Project.

Outlook 

The Implementation of the Measures is supported by Department 4 - Construction, Real Estate and Building Management and the Project Coordination of KlimaPlanReal. Contrary to widespread Belief, Preset Thermostats are installed in the Building. Instead of replacing the Thermostats, it is therefore currently planned to remove the Lock for turning off the Heating, which will allow Users to switch off the Radiators when they are absent for longer Periods. The Findings from Transfer Lab I are summarised in a Collection of Ideas. Parts of this can serve as a Basis for the Implementation of energy-saving Projects in other Buildings. The Monitoring is visualised and continuously monitored by the Energy Manager. 

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